Geheimtipp trifft es schon ganz gut – eine der abgefahrendsten und sympathisch ungeschliffensten Bands aus Argentinien ist im Juni in Deutschland auf Tour:
06.06.2011, Hamburg (D) , Hafenklang
07.06.2011, Bremen (D) , Spedition
08.06.2011, Bochum (D) , Bahnhof Langendreer
11.06.2011 Köln (D) , Gebäude 9
12.06.2011, Reutlingen (D) , Franz K
15.06.2011, München (D) , Marat
16.06.2011, Wien (A) , Rhiz
17.06.2011, Frankfurt (D) , Ivi
22.06.2011, Halle (D) , Ludwigstraße 37
23.06.2011, Leipzig (D) , WP
24.06.2011, Berlin (D) , Südblock
Sechs Musikerinnen aus Argentinien und Mexiko, von der aktuellen Punkrockszene gelangweilt, beschließen eines Tages in Buenos Aires, etwas ganz anderes zu machen: Cumbia. Was aus einer Bierlaune heraus beginnt, führt im Sommer 2007 zur Gründung der Kumbia Queers.
Sie gehen die Cumbia mal anders an. Sie spielen sie queer. Überkommene Bezeichnungen ignorieren sie, ihren Stil nennen die Frauen “1000 Prozent Tropipunk”. Zunächst wussten sie nicht so genau, wie Cumbia “geht”. Sie probierten herum, die Ideen für das neue Genre sprudelten, und so nahmen sie ihre erste CD in Rekordzeit auf. Auf der CD “Kumbia Nena!” (2007) sind viele Coverversionen in puckerndem Rhythmus zu hören, Titel von Madonna, Nancy Sinatra, The Cure, den Ramones etc. Aus Madonnas “La Isla bonita” wird “La Isla con chicas”, die “Insel voller Mädchen” …
Ihr Mix aus Punk, Cumbia und Queerness ist in Lateinamerika – und weltweit – ziemlich einzigartig. In Argentinien, Chile und Mexiko haben sie bereits ihre feste Fangemeinde. 2010 sind die Kumbia Queers durch Mexiko getourt und haben auf dem größten Festival in Mexiko Stadt, dem “Vive-Latino”, gespielt. Kein Konzertort gleicht dem anderen – sei es der zentrale Platz Zócalo in Mexiko-Stadt, ein Altenheim in Chile oder ein Frauengefängnis in Buenos Aires.
Im Juni stellten die Kumbia Queers auf ihrer ersten Europa-Tournee ihre neue CD vor und infizierten nun auch Europa mit dem Tropi Punk Virus: “La gran estafa del Tropi-Punk”, eine Anlehnung auf Spanisch an “The great Rock’n’Roll Swindle”. Bescheidenheit? Nö. Brauchen sie nicht.