Dem Wunsch, einen neuen Sound zu erschaffen, verschreiben sich so einige Bands – und den wenigsten gelingt es. Definitiv ist es Quetev Meriri (aramäisch: vergifteter Pfeil) gelungen, sich einer herkömmlichen Etikettierung zu entziehen. Spielzeugakkordeon, Gitarre, Oud, Percussions und einige Vocals vermischen sich zu einer vermeintlich schrägen Avantgarde-Musik, die von vereinzelten Melodiefetzen durchbrochen wird.
Von Rezensionen |
Haim Rachmani, Shai Lowenstein und Yehu Yaron bieten mit ihrem ersten Album einen interessanten Einblick in die Tel Aviver Kunst- und Musikszene, in der sie auch mit diversen Soloprojekten aktiv sind. Ihre Debüt “Quetev Meriri” haben sie mit einem geistigen Überbau versehen: Jedes der sieben Stücke ist nach einem jüdischen Intellektuellen benannt.
Von den Philosophen Emmanuel Lévinas und Walter Benjamin bis Rosa Luxemburg. »Wir wollten ihnen ein musikalisches Denkmal errichten«, so einer der Musiker. Fest steht, dass dieses »Denkmal« nicht der gängigen, in der Popkultur vorherrschenden Langeweile zugeordnet werden kann. Der Klangbreite, die Rachmani in aller Bescheidenheit gerne irgendwo zwischen »Verstörung« und »Schönheit« klassifiziert, gelingt es tatsächlich, gewisse Klischees aufzubrechen. Ausnahmsweise wird der jedem Westeuropäer ins Hirn gemeißelte popkulturelle Erwartungshorizont mal nicht erfüllt. Klingt erfrischend.