20 Dec, 2009
Bericht des internationalen Doktoranden-Workshops „Ethnomusicological Research Today” Hannover, 25. bis 27. Juni 2009
Posted by: Christina Fellenberg In: // Congresses
Dieser Workshop, der zum Ziel hatte, den Austausch zwischen Doktoranden der Musikethnologie auf internationaler Ebene zu fördern sowie kritische Debatten zu rezenten musikethnologischen Forschungen anzuregen, wurde von den Musikethnologie-Professoren Raimund Vogels (Hannover) und Philip Bohlman (Chicago) initiiert. Nach der Vorstellung der Promotionsprojekte an den ersten beiden Tagen, wurde am dritten Tag auf der Grundlage einer Literaturliste über Aufgaben, Methoden und Desiderate der gegenwärtigen Musikethnologie diskutiert. Die Referate wurden unter den Sektionen „Music and Institutions“, „Music and Identities“ und „Music and the Urban“ zusammengefasst.
Die Promotionsthemen reichten von der Idenitätsbildung in der iranischen Underground-Rockmusik, über europäische World Music Festivals und die Einbindung traditioneller Musik in den Weltmusikmarkt, bis hin zu den Konsequenzen der Gentrifizierung in Palermo und zur musikalischen Repräsentation transnationaler Räume (Berlin-Istanbul). Theoretisch stützten sich die Projekte auf die postkoloniale und die feministische Theorie (Konstruktion von Differenz), auf inzwischen klassische Ansätze Clifford Geertz‘ (Bedeutung als aktiver Interpretationsprozess) und Victor Turners(Social Drama, Communitas). Darüber hinaus fanden verstärkt die neuen Medien (z.B. My space) und damit neue Distributionsformen von Musik und Identität Berücksichtigung. Ebenso spielten Ansätze der Globalisierung und der transnationalen Räume eine große Rolle. Ein Projekt baute auf Maurizio Lazzaratos Ausführungen zu immaterieller Arbeit auf.